Nils-Christian Bormann, PI des DANGER-Projekts, stellte auf dem Workshop „Political Violence and Democratic Backsliding“ in Berlin neue Erkenntnisse aus dem DANGER-Projekt vor. Er präsentierte Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen ideologischer Polarisierung und dem Zusammenbruch der Demokratie im Europa der Zwischenkriegszeit. Eine erste Analyse der Daten von Actions by Elites and Leaders (ABEL) zeigt, dass der Polarisierungsgrad in Ländern, in denen die Demokratie scheiterte, höher war als in Staaten, in denen sie erhalten blieb. Obwohl die Ergebnisse noch weiter validiert werden müssen, stellen sie den ersten systematischen Test der Hypothese dar, dass eine parteipolitische Polarisierung das Risiko eines Zusammenbruchs der Demokratie erhöht.
Der Workshop, der von der Forschungseinheit „Transformations of Democracy“ am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) organisiert wurde, brachte mehr als zwanzig Expert:innen für Demokratie und Gewalt aus den USA und Europa zusammen. Die Wissenschaftler:innen diskutierten Fragen zur öffentlichen Haltung gegenüber Gewalt in Demokratien, zu historischen und aktuellen Fällen von Demokratieabbau und -rückfall sowie zur Rolle der Eliten bei der Verhinderung oder Verschärfung der Bedrohung des demokratischen Überlebens durch Gewalt.