Dr. Lea Kaftan und Stefan Stojkovic präsentierten laufende Arbeiten aus dem DANGER-Projekt bei verschiedenen Veranstaltungen der Jahrestagung der American Political Science Association in Montreal, Kanada. Dr. Kaftan präsentierte auf der Hauptkonferenz vorläufige Ergebnisse zur Regierungsbildung in europäischen Demokratien der Zwischenkriegszeit. Auf der Grundlage der ABEL-Daten zu politischen Parteien und Kabinetten zeigen erste Analysen, dass sich die Regierungsbildung in der Zwischenkriegszeit in einem wesentlichen Punkt von der Dynamik in den letzten Jahren unterscheidet: Die politischen Eliten bildeten im Durchschnitt größere Koalitionen als nötig. „Wir müssen sehen, ob diese Ergebnisse Bestand haben“, sagt Prof. Nils-Christian Bormann, der Leiter des DANGER-Projekts. „Wenn ja, bedeutet das, dass wir einen ersten Hinweis darauf gefunden haben, dass die politischen Eliten bei der Regierungsbildung in den turbulenten Zwischenkriegsjahren vorsichtiger waren als in den letzten Jahren.“
Stefan Stojkovic, einer der Doktoranden des Projekts, stellte seine Arbeit über die demokratische Dekonsolidierung im Osteuropa der Zwischenkriegszeit auf einem Workshop vor der Konferenz vor, der vom renommierten Constituency-Level Elections Archive (CLEA) organisiert wurde. Die Organisator:innen hatten Herrn Stojkovic eingeladen, um sein Fachwissen über subnationale Wahlen im Europa der Zwischenkriegszeit weiterzugeben. Stojkovics Forschung konzentriert sich auf die Dynamik des manchmal gewalttätigen Wahlkampfs auf lokaler Ebene und dessen Zusammenhang mit dem Rückgang der demokratischen Qualität.